Demenz früh erkennen: Was Sie tun können

Frühe Demenz-Anzeichen wie Gedächtnisprobleme und Wortfindungsstörung sollten ernst genommen werden. Eine rasche Diagnose unterstützt Betroffene und Angehörige.

Von Ines Erfurth

| 7. November 2024

Von Ines Erfurth

| 7. November 2024

Die Demenz – eine der größten Herausforderungen, denen wir im Alter begegnen können. Immer mehr ältere Menschen erkranken an ihr und klagen mitunter über den schleichenden Verlust von Erinnerungen und kognitiven Fähigkeiten. Diese Veränderungen sind nicht nur für die Betroffenen selbst eine große Herausforderung, auch für ihre Angehörigen kann die neue Situation schwer zu verarbeiten sein. Umso wichtiger ist es, erste Anzeichen frühzeitig zu erkennen und schnell zu handeln. Denn mit der richtigen Unterstützung und Therapie kann die Lebensqualität nicht nur lange erhalten bleiben, auch das Fortschreiten der Krankheit kann verlangsamt werden!

Frühe Anzeichen – Wann sollte man aufmerksam werden?

Die Symptome einer Demenz entwickeln sich oft langsam und somit werden die ersten Warnzeichen leider häufig als normale Alterserscheinungen abgetan. Doch bestimmte Signale sollten immer ernst genommen werden:

  1. Gedächtnisprobleme: Wenn sich das Kurzzeitgedächtnis deutlich verschlechtert und wichtige Termine oder kürzliche Gespräche immer häufiger vergessen werden, könnte dies ein erster Hinweis sein.
  2. Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen: Auch Probleme bei der Umsetzung von Routinetätigkeiten wie das Kochen oder das Bezahlen von Rechnungen können auftreten.
  3. Räumliche und zeitliche Orientierung: Den Betroffenen fällt es oft zunehmend schwerer die Zeit im Blick zu behalten oder sich selbst in vertrauten Umgebungen zurechtzufinden.
  4. Veränderungen der Stimmung/Persönlichkeit: Plötzliche Stimmungsschwankungen (Apathie, Depression und Wut) können auftreten, auch ein sozialer Rückzug ist nicht selten.
  5. Wortfindungsstörung: Den Betroffenen fällt es schwer in Gesprächen die richtigen Worte zu finden oder dem Gespräch zu folgen. Auch einst bekannte Begriffe können aus dem Wortschatz fallen.

Falls Sie solche Symptome bei sich oder ihren Angehörigen feststellen, ist das noch lange kein Grund zur Panik, aber ein Besuch bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin kann Klarheit schaffen!

Herausforderungen bei der Früherkennung

Für Hausärzte und Hausärztinnen ist es nicht immer einfach, eine Demenz früh zu diagnostizieren, denn eine umfassende Untersuchung benötigt viel Zeit und diese fehlt immer häufiger. Zumeist wird eine Demenz über die Krankengeschichte, spezifische neurologische Untersuchungen und gezielten Fragebögen diagnostiziert. Darüber hinaus können in einigen Fällen auch Bildgebungsverfahren wie die Kernspintomographie (MRT) und der Liquor-Test sinnvoll sein, um genauere Ergebnisse zu erhalten.

Hierbei sollte man nicht vergessen, dass auch der erste Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin schwierig sein kann: Eine Demenz-Diagnose ist für alle Beteiligten ein schwerer Moment und erfordert daher einen sensiblen Umgang.

 

Demenz betrifft nicht nur die Betroffenen

Gerade die Angehörigen spielen eine entscheidende Rolle bei der Früherkennungsprozess, denn oft sind sie die Ersten, die bemerken, dass sich etwas verändert. Häufig sind sie es auch, die die ersten Schritte einleiten müssen. Dieser Prozess kann emotional belastend sein und dennoch ist es wichtig, den Betroffenen mit Geduld und Verständnis zu begegnen.

Haben Sie das Gefühl, dass sich jemand in ihrem Umfeld verändert? Sprechen Sie darüber und suchen Sie gemeinsam ärztliche Hilfe.

Warum Früherkennung so wichtig ist

Auch wenn eine Demenz nicht heilbar ist, gibt es viele Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser können Betroffene durch gezielte therapeutische Maßnahmen unterstützt werden. Denn Maßnahmen wie Gedächtnistraining, Bewegungstherapie und geeignete Medikamente können vor allem in der Frühphase hilfreich sein. Solche Mittel und Strategien sind zu Beginn einer Demenz-Erkrankung am effektivsten und können daher dabei unterstützen, die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten!

Was Sie tun können

Haben Sie erste Anzeichen bemerkt? Dann warten Sie nicht zu lange – vereinbaren Sie einen Termin bei einem Arzt oder einer Ärztin. Gemeinsam können Betroffene und ihre Familien Wege finden, um den Alltag so positiv wie möglich zu gestalten.

 

Quellenverzeichnis:

https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/symptome/frueherkennung/

Stand: 10.10.2024

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/alzheimer-fruherkennung-ist-heute-schon-sinnvoll-3067.php

Stand: 10.10.2024

https://hirnstiftung.org/2024/01/anzeichen-demenz/

Stand: 10.10.2024

https://www.wegweiser-demenz.de/wwd/medizinisches/anzeichen

Stand: 10.10.2024

 

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