999 Kilometer
Anna Bodarova hat sich auf den weiten Weg aus der Slowakei nach Deutschland begeben, um hier zu arbeiten, fernab von ihrer Familie. Im Team von miCura Dachau hat sie ein Stück Heimat gefunden.
Von Birgit Lembeck
| 31. Januar 2024
Meine ganze Familie in der Slowakei arbeitet in alle Winde verstreut, im europäischen Raum und sogar in den Vereinigten Staaten. Ich habe mich für Deutschland entschieden, das sind „nur“ 999 Kilometer mit dem Auto bis nach Hause. Dort treffen wir uns sporadisch; und an Weihnachten sind wir dann immer alle zusammen.
Eigentlich bin ich Ingenieurin für Betriebswirtschaft und Informatik, doch mein Abschluss wurde in Deutschland nicht anerkannt. Dagegen konnte ich mir mit meiner Ausbildung als Pflegefachkraft eine Arbeitsstelle aussuchen. So entschied ich mich vor über 10 Jahren für den ambulanten Pflegedienst miCura. Ich schätze miCura aufgrund des sehr guten Betriebsklimas, und natürlich ist es auch ein sicherer Arbeitsplatz mit guter Verdienstmöglichkeit.
Deutsch habe ich schon in der Grundschule gelernt, aber es waren letztendlich die Kundinnen und Kunden, die mir all die sprachlichen Feinheiten beibrachten, wie Redewendungen und die Besonderheiten von Dialekten, eine wertvolle Ergänzung zu meinem sprachlichen Repertoire, für das ich sehr dankbar bin, denn Sprachkurse sind nicht wirklich praxisorientiert.
Bei miCura erledige ich mittlerweile eine Vielzahl von Aufgaben: Als stellvertretende Pflegedienstleitung bin ich Ansprechpartnerin für alle beteiligten Personenkreise, außerdem mache ich die Praxisanleitung, diverse Verwaltungsaufgaben, Dienstplan- und Tourengestaltung sowie Organisatorisches aller Art. Fertig werde ich eigentlich nie, manchmal ist es ganz schön stressig. Bei meiner Familie zuhause auf dem Bauernhof finde ich dann die nötige Erholung und kann dabei neue Kräfte schöpfen. Zwischendurch sind es dann immer die supertollen Kolleginnen und Kollegen, die mich aufbauen. Wir unternehmen viel gemeinsam, niemand ist mit seinen Sorgen alleine. Wir können uns alle aufeinander verlassen, das ist fast wie eine zweite Familie für mich.
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